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⚠️ Neues Konkursrecht 2025: Warum Bau- und Handwerksbetriebe jetzt besonders gefährdet sind

Seit dem 1. Januar 2025 gilt in der Schweiz eine verschärfte Anwendung des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes (SchKG). Die Folgen zeigen sich deutlich: Die Zahl der Konkursverfahren steigt stark – und betrifft zunehmend auch Bau- und Handwerksbetriebe mit guter Auftragslage.

 

Mehr Konkurse – nicht nur wegen der Wirtschaft

Der starke Anstieg der Konkurse ist nur teilweise konjunkturell bedingt. Entscheidend ist eine gesetzliche Veränderung: Offene Rechnungen werden heute schneller und konsequenter rechtlich verfolgt als früher.

 

Was sich mit dem neuen Gesetz geändert hat – einfach erklärt

Früher konnten Zahlungsprobleme oft über längere Zeit geregelt werden. Es gab Spielraum für Ratenzahlungen oder informelle Lösungen. Betreibungen zogen sich hin.

Heute ist dieser Spielraum deutlich kleiner.
Wenn Rechnungen trotz Betreibung nicht bezahlt werden, müssen die Behörden schneller handeln. Das Verfahren führt früher und automatischer zu einem Konkurs – auch wenn der Betrieb grundsätzlich noch funktioniert.

 

Warum Bau und Handwerk besonders betroffen sind

Bau- und Handwerksbetriebe arbeiten mit hohen Vorleistungen. Material, Löhne, Maschinen und Subunternehmer müssen bezahlt werden, lange bevor der Kunde zahlt.

Dazu kommt:

👉 Umsatz ist nicht gleich Gewinn.
Ein Betrieb kann volle Auftragsbücher haben – und trotzdem Geld verlieren.

 

Die oft unterschätzte Gefahr: fehlende Budgetplanung und Nachkalkulation

Viele Betriebe kalkulieren Projekte sauber im Voraus, werten sie aber nach Abschluss nicht konsequent aus. Ohne Nachkalkulation bleibt unklar:
– ob ein Auftrag wirklich Gewinn gebracht hat
– wo Mehrkosten entstanden sind
– welche Kostenstellen Geld verbrennen

Steigende Materialpreise, Nachträge, Verzögerungen oder zusätzliche Arbeitsstunden fressen Margen auf – oft unbemerkt. Auf dem Papier stimmt der Umsatz, in der Realität fehlt das Geld.

 

Kostenstellen entscheiden über Überleben oder Konkurs

Im Bau- und Handwerksbetrieb laufen viele Kosten parallel: Fahrzeuge, Werkstatt, Personal, Administration, Maschinen, Energie. Wenn diese Kostenstellen nicht regelmässig kontrolliert werden, entsteht schleichend ein Loch in der Kasse.

Gerade in Kombination mit verspäteten Zahlungen kann das neue Konkursrecht dann schnell greifen – selbst bei gut ausgelasteten Betrieben.

 

Analyse: Umsatz schützt nicht vor Konkurs

Das neue Konkursrecht trifft vor allem Betriebe,
– die Projekte nicht sauber nachkalkulieren
– die ihre Kostenstellen nicht im Griff haben
– die Liquidität mit Hoffnung statt Zahlen steuern

Der Markt ist nicht eingebrochen – er ist härter und transparenter geworden.

 

Was Bau- und Handwerksbetriebe jetzt zwingend beachten müssen

Entscheidend sind:
– realistische Projektbudgets
– konsequente Nachkalkulation nach jedem Auftrag
– klare Trennung von Umsatz, Break-even und Gewinn
– Überblick über alle Kostenstellen
– sauberes Rechnungs- und Mahnwesen

Nicht die Anzahl Aufträge entscheidet über die Zukunft eines Betriebs, sondern ob am Ende Geld übrig bleibt.

 

Quellen:

– Revision Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz (SchKG), Inkrafttreten 1. Januar 2025
– Bundesamt für Justiz: Erläuterungen zur SchKG-Revision
– Dun & Bradstreet: Schweizer Insolvenzanalyse 2025
– Branchenanalysen Bau- und Handwerkswirtschaft Schweiz

Fazit

Das neue Konkursrecht 2025 wirkt wie ein Verstärker. Es bringt strukturelle Schwächen schneller ans Licht. Bau- und Handwerksbetriebe mit klarer Budgetplanung, sauberer Nachkalkulation und Kostenkontrolle sind klar im Vorteil.

Wer dagegen nur auf Umsatz und volle Auftragsbücher schaut, riskiert heute schneller als früher den Konkurs – trotz harter Arbeit.

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