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🤔 Umsatz ist kein Gewinn: Warum viele Bauprojekte Geld kosten statt bringen

Volle Auftragsbücher, gute Auslastung und steigender Umsatz – und trotzdem fehlt am Ende des Jahres Geld. Dieses Bild zeigt sich im Bau- und Handwerksgewerbe immer häufiger. Gerade 2025 wird deutlich: Umsatz allein sagt nichts darüber aus, ob ein Betrieb wirtschaftlich gesund ist.

 

Der grösste Denkfehler im Bau- und Handwerk

Viele Betriebe beurteilen ihren Erfolg anhand des Umsatzes. Doch Umsatz zeigt nur, wie viel gearbeitet wurde – nicht, ob dabei Geld verdient wurde.

Ein Projekt kann auf den ersten Blick gut aussehen und trotzdem ein Verlustgeschäft sein. Steigende Materialpreise, zusätzliche Arbeitsstunden, Verzögerungen auf der Baustelle oder schlecht geregelte Nachträge reduzieren die Marge – oft ohne dass es sofort auffällt.

 

⚠️ Break-even ist nicht Gewinn

Ein zentraler Punkt wird häufig verwechselt:
Break-even bedeutet nicht Gewinn.

Beim Break-even deckt ein Auftrag gerade einmal die direkten Kosten. Fixkosten wie Fahrzeuge, Werkstatt, Administration, Versicherungen, Energie oder Investitionen sind damit noch nicht bezahlt. Erst was darüber hinausgeht, ist echter Gewinn.

Viele Bau- und Handwerksbetriebe bewegen sich dauerhaft knapp an dieser Grenze – oder darunter – ohne es genau zu wissen.

 

Fehlende Budgetplanung als Risiko

Ohne saubere Budgetplanung fehlt die Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen. Wird ein Projekt zu knapp kalkuliert oder ändern sich die Rahmenbedingungen während der Ausführung, rutscht der Auftrag schnell ins Minus.

Besonders gefährlich ist, wenn mehrere Projekte gleichzeitig knapp oder unrentabel laufen. Dann entsteht ein schleichender Verlust, der erst spät sichtbar wird.

 

Nachkalkulation entscheidet über Lernen oder Wiederholen

Ein häufiger Fehler liegt in der fehlenden oder unvollständigen Nachkalkulation. Projekte werden offeriert, umgesetzt – und danach abgeschlossen, ohne sie sauber auszuwerten.

Ohne Nachkalkulation bleibt unklar:
– ob ein Auftrag wirklich Gewinn gebracht hat
– wo Mehrkosten entstanden sind
– welche Arbeiten systematisch zu günstig angeboten werden

Fehler werden so von Projekt zu Projekt wiederholt.

 

Kostenstellen als stille Verlusttreiber

In jedem Betrieb laufen mehrere Kostenstellen parallel: Personal, Fahrzeuge, Maschinen, Miete, Lager, Energie, Administration. Wenn diese Kosten nicht regelmässig überprüft werden, entstehen möglicherweise (unendeckte) Verluste im Hintergrund.

Gerade bei guter Auslastung werden diese Kosten oft übersehen – bis die Liquidität plötzlich fehlt.

 

Analyse: Gute Arbeit reicht nicht aus

Viele Bau- und Handwerksbetriebe leisten fachlich hervorragende Arbeit. Doch wirtschaftlich wird oft zu knapp gerechnet. Der Preisdruck, steigende Kosten und fehlende Transparenz in den Zahlen führen dazu, dass viel gearbeitet, aber wenig verdient wird.

In Kombination mit strengeren gesetzlichen Regeln und schneller greifenden Konkursverfahren wird diese Schwäche heute schneller sichtbar als früher.

 

Quellen:

– Branchenanalysen Bau- und Handwerkswirtschaft Schweiz
– KMU-Finanz- und Controlling-Grundlagen
– Dun & Bradstreet: Insolvenzentwicklung Schweiz 2025
– Praxisbeobachtungen aus Bau- und Handwerksbetrieben

Fazit

Umsatz ist kein Massstab für Erfolg. Entscheidend sind Gewinn, Liquidität und Kontrolle über die eigenen Zahlen.

Bau- und Handwerksbetriebe, die ihre Projekte realistisch budgetieren, konsequent nachkalkulieren und ihre Kostenstellen im Griff haben, sind deutlich besser aufgestellt. Wer hingegen nur auf volle Auftragsbücher schaut, riskiert trotz harter Arbeit finanzielle Probleme.

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