📡 Wenn das Handy direkt mit dem Satelliten spricht

Wie Starlink die Telekommunikation verändert – und warum Bau, Handwerk, KI und Robotik davon massiv profitieren könnten

 
Die Aussage klingt futuristisch – ist aber längst keine Science-Fiction mehr:
 
👉 Smartphones sollen künftig direkt mit Satelliten kommunizieren, ohne Umweg über Mobilfunkmasten. Vorangetrieben wird diese Entwicklung von Elon Musk und seinem Satelliten-Netzwerk Starlink. Erste Tests laufen bereits, weitere Ausbaustufen sind angekündigt.
 

Was nach einem technologischen Detail klingt, könnte sich als struktureller Wendepunkt für die Telekommunikation – und insbesondere für die Schweizer Bau- und Handwerksbranche – erweisen.

 

Satellit statt Funkmast: Was technisch geplant ist

Kern der Entwicklung ist das sogenannte Direct-to-Cell-Prinzip. Dabei kommunizieren Mobiltelefone direkt mit Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn.

Damit dies funktioniert, müssen Mobilfunk-Frequenzen auch von Satelliten genutzt werden. Dafür sind angepasste Chipsätze in künftigen Smartphones sowie eine neue Generation von Satelliten notwendig.

Die Technologie wird schrittweise eingeführt:

Zunächst einfache Dienste wie Textnachrichten, später Sprachverbindungen – und mittelfristig auch mobile Datenübertragung. Ziel ist es, dass Nutzerinnen und Nutzer ihr Smartphone überall einsetzen können, selbst dort, wo heute kein Mobilfunknetz existiert.

 

Neue Konkurrenz für klassische Mobilfunkanbieter

Sollte sich diese Technologie im Alltag durchsetzen, könnte sie das bestehende Mobilfunkmodell grundlegend verändern. In der Schweiz dominieren bislang Anbieter wie Swisscom und Sunrise, die stark auf terrestrische Netze angewiesen sind.

Satellitengestützte Mobilfunkdienste würden:

  • Funklöcher praktisch eliminieren

  • Abhängigkeiten von lokalen Antennen reduzieren

  • Neue Preis- und Leistungsmodelle ermöglichen

Das bedeutet nicht zwingend eine Verdrängung, aber erheblichen Innovationsdruck für etablierte Anbieter.

 

Bau und Handwerk: Ein unterschätzter Profiteur

Besonders gross könnten die Auswirkungen in der Bau- und Handwerkswirtschaft sein. Baustellen liegen häufig in Regionen mit eingeschränkter Netzabdeckung – sei es im alpinen Raum, auf Grossbaustellen oder bei temporären Projekten.

Eine lückenlose, satellitengestützte Konnektivität würde ermöglichen:

  • Echtzeit-Datenaustausch zwischen Baustelle und Büro

  • Störungsfreie Nutzung von Cloud-Systemen

  • Live-Übertragung von Baufortschritten, Plänen und Messdaten

  • Zuverlässige digitale Kommunikation auch bei Krisen oder Naturereignissen

Damit würde ein zentrales Hindernis der Digitalisierung wegfallen: das Datenproblem auf der Baustelle.

 

Beschleuniger für KI und Robotik auf Baustellen

Noch weitreichender sind die Folgen für künstliche Intelligenz und Robotik. Autonome oder teilautonome Baumaschinen, Bauroboter, Drohnen, Sensorik und KI-gestützte Assistenzsysteme sind auf stabile, schnelle Datenverbindungen angewiesen.

Satellitenbasierte Mobilfunknetze könnten:

  • KI-Systeme in Echtzeit mit Daten versorgen

  • Remote-Steuerung und Überwachung von Robotern ermöglichen

  • Digitale Zwillinge von Baustellen permanent aktualisieren

  • Sicherheits-, Logistik- und Qualitätsprozesse automatisieren

Damit würde sich die Integration von KI und Robotik auf Baustellen massiv beschleunigen – nicht primär wegen besserer Algorithmen, sondern weil die Infrastruktur endlich mitspielt.

 

Quellen:

– Öffentliche Aussagen von Elon Musk zu Starlink Direct-to-Cell
– SpaceX / Starlink Technologie-Ankündigungen
– Medienberichte zu Direct-to-Cell-Tests in Europa
– Branchenanalysen zur Digitalisierung von Bau und Handwerk
– Fachberichte zu KI- und Robotik-Einsatz auf Baustellen

  • 23.12.2025