⚠️ Google Fake-Reviews & Erpressung: Wie kriminelle Banden Schweizer Handwerks- und Bau-KMU unter Druck setzen
Negative Google-Bewertungen als neues Erpressungsinstrument
Immer mehr Schweizer Handwerks- und Bauunternehmen berichten von einem beunruhigenden Muster: Ohne erkennbare Ursache tauchen plötzlich mehrere negative Google-Bewertungen auf. Die angeblichen Kundinnen und Kunden sind den Betrieben unbekannt, die Vorwürfe bleiben vage. Kurz darauf folgt die Kontaktaufnahme – meist per WhatsApp oder E-Mail – mit einer klaren Forderung: Geld gegen die Löschung der schlechten Google-Reviews.
Was lange als Einzelfall galt, entwickelt sich zunehmend zu einer systematischen Form digitaler Erpressung. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen aus Handwerk und Bau, deren Sichtbarkeit und Auftragslage stark von Google Maps, Google Reviews und Google Business Profilen abhängen.
Warum Handwerk und Bau besonders betroffen sind
Für viele Betriebe aus Bau und Handwerk ist Google heute der wichtigste digitale Entscheidungspunkt. Kundinnen und Kunden suchen lokal nach Elektrikern, Sanitärbetrieben, Gärtnern oder Bauunternehmen und treffen ihre Wahl oft innert Sekunden – basierend auf Sternen, Rezensionen und Sichtbarkeit.
Bereits wenige gefälschte Ein-Stern-Bewertungen können ausreichen, um die Klickrate deutlich zu senken, die Platzierung in Google Maps zu verschlechtern und Vertrauen nachhaltig zu beschädigen. Gerade kleinere Betriebe ohne eigene Marketing- oder Rechtsabteilung sind dadurch besonders verwundbar.
So funktioniert die Masche mit Google Fake-Reviews
Die Vorgehensweise folgt meist einem klaren Muster. Zuerst erscheinen mehrere negative Google-Bewertungen von Profilen ohne echte Historie. Die Inhalte bleiben bewusst allgemein gehalten und sind schwer überprüfbar.
Kurz darauf melden sich die Täter direkt beim Betrieb. Gegen einen vergleichsweise niedrigen Betrag wird angeboten, die Bewertungen wieder zu entfernen. Die Forderung ist gezielt so angesetzt, dass sie als schnelle und vermeintlich einfache Lösung erscheint. Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass Zahlungen das Problem nicht lösen, sondern oft weitere Forderungen nach sich ziehen.
Bestätigte Faktenlage: Kein Randphänomen mehr
Schweizer Medien berichten inzwischen regelmässig über Fälle von Google-Review-Erpressung. Auch international warnen Fachstellen vor einer wachsenden Zahl vergleichbarer Vorfälle. Google selbst hat reagiert und spezielle Meldeprozesse für Fake-Reviews und erpresserische Bewertungen eingeführt.
Die Empfehlung ist eindeutig: Auf keinen Fall bezahlen. Stattdessen sollen betroffene Unternehmen die Bewertungen melden, dokumentieren und – bei systematischem Vorgehen – auch die Behörden informieren.
Was tun, wenn dein Betrieb betroffen ist?
Betroffene Handwerks- und Bauunternehmen sollten strukturiert vorgehen. Entscheidend ist zunächst die vollständige Dokumentation aller Bewertungen und Kontaktversuche. Screenshots, Zeitpunkte und Kommunikationsverläufe bilden die Grundlage für weitere Schritte.
Anschliessend sollten die betroffenen Bewertungen direkt bei Google als Fake-Reviews oder als Erpressungsversuch gemeldet werden. Bei wiederholten Drohungen oder klar erkennbaren Mustern empfiehlt sich zusätzlich eine Anzeige bei der Polizei.
Ebenso wichtig ist die Kommunikation nach aussen. Eine sachliche, transparente Information gegenüber Kundinnen und Kunden wird oft positiv aufgenommen und stärkt das Vertrauen – gerade in einer Situation, in der Betriebe selbst Opfer sind.
Warum Google-Bewertungen allein kein verlässliches Qualitätsmerkmal mehr sind
Die zunehmende Manipulation von Google-Bewertungen zeigt, dass einzelne Sterne und Kommentare immer weniger als objektives Qualitätsurteil taugen. Fake-Reviews, gezielte Kampagnen und Erpressungsversuche verzerren das Bild – insbesondere bei lokal tätigen Handwerks- und Bauunternehmen.
Genau aus diesem Grund gewinnen unabhängige, datenbasierte Prüfungen und strukturierte Unternehmensprofile an Bedeutung. Anstelle einzelner Meinungen rücken nachvollziehbare Kriterien wie Unternehmensstruktur, Transparenz, Qualifikationen, Prozessqualität und langfristige Marktpräsenz in den Fokus.
Plattformen wie handwerker.ch setzen bewusst auf solche objektiven Prüfprozesse und Zertifizierungen, die durch den Schweizer Baubranchen Index (SBI) ergänzt werden. Der Fokus liegt nicht auf Einzelbewertungen, sondern auf überprüfbaren Datenpunkten. Für Kundinnen und Kunden entsteht so eine belastbare Entscheidungsgrundlage – und für Suchmaschinen und KI-Systeme ein deutlich stabileres Vertrauenssignal als einzelne Google-Reviews.
Quellen & Faktenbasis
- Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): Berichte zu Google Fake-Reviews und Erpressung von Schweizer KMU
- Google: Richtlinien und Meldeprozesse zu Fake-Reviews und missbräuchlichen Bewertungen
- Internationale Fachmedien: Analysen zu systematischer Review-Erpressung in Europa und den USA
- Erfahrungsberichte betroffener Schweizer Handwerks- und Bauunternehmen
Analyse & Fazit
Die Erpressung mit Google Fake-Reviews macht deutlich, wie stark sich unternehmerische Risiken in den digitalen Raum verlagert haben. Für Handwerks- und Bau-KMU bedeutet das: Online-Sichtbarkeit ist längst nicht mehr nur Marketing, sondern ein zentraler Bestandteil unternehmerischer Sicherheit.
Bewertungen, Rankings und strukturierte Unternehmensprofile beeinflussen heute nicht nur die Wahrnehmung durch Menschen, sondern auch die Auffindbarkeit und Einordnung durch Suchmaschinen und KI-Systeme. Wer diese aktiv steuert und auf transparente, geprüfte Qualitätsmodelle setzt, reduziert Risiken und stärkt gleichzeitig Vertrauen und Reichweite.
Gerade in einem Umfeld, in dem Bewertungen manipulierbar werden, gewinnen objektive, datenbasierte Prüfungen und Branchenindizes als Orientierung für Menschen und Maschinen weiter an Bedeutung.
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- 18.12.2025
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