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Swissbau 2026 - Thema: Vorteile von intelligenten Gebäudesystemen

Swissbau 2026: Ein Gastbeitrag von Faktor Journalisten

 

Vorteile von intelligenten Gebäudesystemen

 

Viele Prozesse im Betrieb von Immobilien laufen heute automatisiert und digital ab. Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, zumal auch die künstliche Intelligenz eine immer wichtigere Rolle spielt.

Pförtner, Telefonistin und Aufzugführer – drei Beispiele für Berufe, die früher für den Betrieb von Gebäuden unerlässlich waren, heute aber weitgehend ausgestorben sind. Zugangskontrolle, Telekommunikation, Lift und viele weitere Bereiche funktionieren längst automatisiert. Mit der Digitalisierung entwickeln sich Immobilien immer mehr in Richtung von «Smart Buildings». Welche Vorteile sich daraus ergeben können und inwiefern damit auch Herausforderungen verbunden sind, zeigt der Blick auf die Gebäudeautomation.

 

Gewerke vernetzen

Durch die Digitalisierung kann die Gebäudeautomation zuvor weitgehend autark agierende Gewerke zu einem vernetzten System zusammenführen. Ein kontinuierlicher Datenaustausch und optimierte Prozesse steigern den Komfort für die Nutzenden ebenso wie die Energieeffizienz. In der Praxis sei dieser integrale Ansatz allerdings noch mit gewissen Herausforderungen verbunden, sagt Turan Babuscu, Head of Automation bei Siemens Schweiz. «Die Abstimmung zwischen den Gewerken erfolgt oft zu spät in einem Bauprojekt.» Dies betrifft beispielsweise die Definition der Schnittstellen und das Klären von Verantwortlichkeiten – Themen, die möglichst früh in der Planungsphase diskutiert werden sollten. «Nur wenn die integrale Zusammenarbeit von Anfang an klar festgelegt ist, kann die Digitalisierung ihr volles Potenzial entfalten», bekräftigt Babuscu.

 

Höhere Effizienz, mehr Komfort

Die Vorteile einer gelungenen integrierten Gebäudeautomation zeigen sich beispielsweise bei der Betriebseffizienz. Werden Daten systematisch erfasst und ausgewertet, lassen sich Energieverbräuche reduzieren, Störungen frühzeitig erkennen und bedarfsgerechte Wartungszyklen entwickeln. Die gebäudetechnischen Systeme benötigen so weniger Energie und haben eine längere Lebensdauer – zwei Aspekte, die für Eigentümerschaften und Betreibende sowohl aus ökologischen wie auch aus ökonomischen Gründen interessant sind. 

 

Damit in einem Gebäudeautomationssystem alle Gewerke vernetzt und aufeinander abgestimmt werden können, muss das Thema schon in einer frühen Planungsphase einbezogen werden. (Foto: Siemens Schweiz) 

 

Für Nutzerinnen und Nutzer steht demgegenüber vor allem der höhere Komfort im Fokus, den eine durchgängige Gebäudeautomation erlaubt. Ein Beispiel dafür ist die Anpassung von Raumtemperatur, Beleuchtung und Luftqualität an die Nutzung, die Tageszeit und die Belegung, sodass sich ein gesünderes und produktiveres Innenraumklima ergibt.

 

KI wirkt unterstützend

In den kommenden Jahren werde die Vernetzung verschiedener Systeme innerhalb eines Gebäudes weiter zunehmen, prognostiziert Babuscu. «Dafür braucht es offene, sichere Protokolle wie BACnet/SC oder KNX Secure, die eine hindernisfreie verschlüsselte Kommunikation zwischen den Gewerken und den Cloud-Diensten ermöglichen.» Und wie steht es mit der künstlichen Intelligenz (KI)? «Sie hat bereits heute einen festen Platz in der Gebäudeautomation», sagt Babuscu. «Viele Systeme nutzen lernende Algorithmen, um das Verhalten des Gebäudes zu verstehen und automatisch zu optimieren.» Diese Entwicklung wird sich fortsetzen. KI dürfte in Zukunft vermehrt selbst Entscheidungen treffen, etwa indem sie die beste Betriebsstrategie oder den optimalen Zeitpunkt für die Wartung festlegt. Wichtig ist, dass der Einsatz der KI transparent, nachvollziehbar und sicher gestaltet wird, um die Akzeptanz der Beteiligten zu erlangen.  

 

Digitale Schlüssel

Ein anderer Bereich, der sich mit der Digitalisierung stark verändert, ist die Gebäudesicherheit. Je grösser eine Immobilie ist und je mehr Nutzende sie hat, desto komplexer ist es, die Sicherheit zu gewährleisten. Einerseits soll nur Zutritt haben, wer über eine entsprechende Berechtigung verfügt. Andererseits soll der Zugang unkompliziert sein und eine gewisse Flexibilität bieten. Rein mechanische Schlüssel erfüllen diese Anforderungen oftmals nicht (mehr): Sie müssen physisch übergeben und wieder eingezogen werden, wenn eine Zutrittsberechtigung erlischt. Das ist aufwendig und kostet viel Geld.

Moderne Schliesssysteme basieren daher heute meist auf digitalen Lösungen, weil dies flexiblere Auslegungen ermöglicht. «Digitale Zutrittsberechtigungen lassen sich auf verschiedene Rollen, Zonen oder Zeiten abstufen und bei Bedarf innert kurzer Zeit anpassen», erklärt Beat Aeschimann, Leiter Produktmanagement und Marketing beim Schweizer Sicherheitsunternehmen dormakaba. «So lässt sich ein massgeschneidertes Zutrittssystem schaffen mit einer klaren Definition, wer wann wo hineindarf.» 

 

Sicherheit gewährleisten

Vorzüge haben digitale Systeme auch punkto Sicherheit. «Man kann zum Beispiel jederzeit nachverfolgen, welche Person sich wann zu welchem Raum Zutritt verschafft hat», sagt Aeschimann. «Zudem lassen sich Berechtigungen unverzüglich anpassen, wenn sich etwa eine Sicherheitsfreigabe ändert.» Entscheidend bei einem digitalen Zutrittssystem ist, dass es manipulationssicher ist respektive dass Manipulationen rasch und eindeutig erkennbar sind – gerade hinsichtlich Versicherungsfragen. Die Zutrittskontrolle kann lokal («on premise») oder via Cloud betrieben werden. 

 

Moderne digitale Schliesssysteme sind flexibler als mechanische Schlüssel und bieten dadurch höheren Komfort und mehr Sicherheit. (Foto: dormakaba)

 

Muster erkennen mit KI

Digitale Zutrittssysteme erhöhen nicht nur den Komfort für die Nutzenden, sondern erleichtern auch die Arbeit des Facility Managements. Die Sensorik in automatischen Türen beispielsweise bietet die Möglichkeit, die Infrastruktur vorausschauend zu warten. So können Ausfälle und Betriebsunterbrüche vermieden und die Wartungskosten reduziert werden. Darüber hinaus funktionieren mit modernen Sensoren ausgerüstete automatische Türen sehr energieeffizient, wodurch der Energiebedarf sinkt.

Mit Blick auf die Zukunft ist Aeschimann überzeugt, dass die KI auch bei der Gebäudesicherheit eine gewichtige Rolle einnehmen wird. «Zutrittssysteme können durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz Muster wie auffällige Begehungen oder sich ändernde Nutzergewohnheiten erkennen», führt er aus. So liessen sich sicherheitsrelevante Vorgänge systematisch erkennen. «KI dürfte ferner auch bei der Identifikation von Personen zum Einsatz kommen, um bei besonders schützenswerten Objekten die Sicherheit zu erhöhen.»

 

Text- und Bildquelle: Swissbau

Swissbau 2026

Siemens Schweiz an der Swissbau 26
Der Swissbau-Auftritt von Siemens Schweiz in der Halle 1.1 am Stand A57 sowie mit einem Infopoint im Swissbau Lab widmet sich der Digitalisierung, der Building-X-Suite und dem Umgang mit dem Bestand. Planerinnen, Betreiber und Eigentümerschaften erfahren, wie sich bestehende gebäudetechnische Anlagen intelligent modernisieren und schrittweise digitalisieren lassen, um Energieverbrauch, Betriebskosten und CO2-Emissionen langfristig zu reduzieren. Themen wie Lebenszykluskosten, Cloud-Integration und Cyber-Security werden vertieft vorgestellt.

 

dormakaba an der Swissbau 26
Der Gebäudesicherheits-Spezialist dormakaba wird an der kommenden Swissbau in der Halle 1.1, Stand A54 präsent sein. Interessierte aus Facility Management und Verwaltung können dort ebenso wie Eigentümerschaften und Architekturschaffende die neusten Produkte und Lösungen zu den Fokusthemen cloud solutions, Barrierefreiheit, kritische Infrastrukturen und energieeffizienter Zugang kennenlernen und ausprobieren. 

 

 

Mehr zur Swissbau 2026 unter swissbau.ch

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