Search
Kontakt

⚠️ Quantencomputer könnten Bitcoin schon 2028 knacken – was bedeutet das für Stablecoins, die Schweiz und Unternehmen im Bau- und Handwerkssektor?

Ein neuer Sicherheitsschock für die Krypto-Welt

Auf dem Devconnect-Kongress in Buenos Aires hat Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin im November 2025 eine deutliche Warnung ausgesprochen: Die heute verwendete Kryptografie, welche Netzwerke wie Ethereum und Bitcoin schützt, könnte durch leistungsfähige Quantencomputer bereits vor 2028 angreifbar werden.

Damit wird ein Szenario konkret, das lange als theoretisches Risiko galt. Betroffen wären nicht nur klassische Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, sondern auch zahlreiche Stablecoins, die auf derselben Kryptografie aufbauen.

Für Anleger, Zahlungsanbieter und Unternehmen – auch in der Schweizer Bau- und Handwerksbranche – stellt sich die Frage, wie zukunftssicher Krypto-Zahlungen noch sind.

 

Warum Quantencomputer eine Bedrohung darstellen

Die Sicherheit vieler Blockchains basiert auf elliptischer Kurven-Kryptografie. Solange nur klassische Computer existieren, gilt dieses Verfahren als extrem robust. Quantencomputer hingegen könnten mit speziellen Algorithmen private Schlüssel aus öffentlichen Schlüsseln berechnen und damit die Grundlage der heutigen Sicherheit aushebeln.

Im Klartext: Wer Zugriff auf ausreichend starke Quantenrechner hätte, könnte theoretisch auf Wallets zugreifen, Transaktionen manipulieren oder ganze Netzwerke destabilisieren – sofern diese nicht rechtzeitig auf quantensichere Verfahren umgestellt werden.

 

Auswirkungen auf Bitcoin- und Stablecoin-Besitzer

Für private und institutionelle Halter von Bitcoin und Stablecoins ergeben sich mehrere Risiken:

👉 Technisches Risiko: Wallets, bei denen der öffentliche Schlüssel bereits sichtbar ist oder mehrfach verwendet wurde, könnten als erste angreifbar werden.

👉 Vertrauensverlust: Schon die Aussicht auf eine realistische Quantenbedrohung könnte Kurse unter Druck setzen und bei Stablecoins zu Entkopplungen vom Referenzwert führen.

👉 Migrationsdruck: Netzwerke, die nicht rechtzeitig auf quantensichere Kryptografie umstellen, laufen Gefahr, von Nutzern und Märkten abgestraft zu werden.

 

Schweiz im Fokus: „Crypto Nation“ und Schweizer Stablecoins

Die Schweiz positioniert sich seit Jahren als Krypto- und Blockchain-Standort – vom „Crypto Valley“ Zug über die Ethereum-Anfänge in der Schweiz bis hin zu neuen regulatorischen Projekten.

Der Bundesrat hat im Oktober 2025 eine Konsultation gestartet, um die Rahmenbedingungen für Stablecoins und Krypto-Institute weiterzuentwickeln und die Integration innovativer Finanztechnologien in das bestehende Finanzsystem zu erleichtern. Ziel ist es, Chancen zu nutzen und Risiken für Finanzstabilität und Anlegerschutz zu begrenzen.

Parallel dazu diskutiert die Schweizer Bankenbranche verschiedene Modelle für frankenbasierte Stablecoins. Der Expertenbericht der Schweizerischen Bankiervereinigung betont, dass ein breit akzeptierter Schweizer Stablecoin nur dann Erfolg haben wird, wenn er klar reguliert, solide besichert und technologisch robust umgesetzt ist. Stablecoins, die auf dem Schweizer Franken basieren und von regulierten Instituten herausgegeben werden, könnten zu einem wichtigen Baustein des künftigen Zahlungsverkehrs werden. 

Genau hier wird Buterins Warnung relevant: Ein Swiss-Franc-Stablecoin, der auf zwanzig oder mehr Jahre Vertrauen aufbauen soll, muss nicht nur aufsichtsrechtlich, sondern auch kryptografisch zukunftsfähig sein. Emittenten, Banken und Fintechs in der Schweiz werden sich daher früher oder später mit post-quantum-Kryptografie auseinandersetzen müssen.

 

Was bedeutet das für Handwerks- und Baufirmen in der Schweiz?

Immer mehr Unternehmen – auch im Bau- und Handwerkssektor – prüfen digitale Zahlungsformen oder akzeptieren Kryptowährungen und Stablecoins als offizielles Zahlungsmittel, etwa für internationale Kunden, digitale Projekte oder als Innovationsthema.

Für diese Firmen stellen sich mehrere Fragen:

Zahlungssicherheit:
Wenn Zahlungen in Bitcoin oder auf unsicheren Stablecoins beruhen, steigt das Risiko, dass Werte langfristig angreifbar werden. Für Firmenkassen und Treasury-Prozesse ist das ein relevanter Faktor.

Reputations- und Vertrauensrisiko:
Kommt es zu Sicherheitsvorfällen oder starken Wertschwankungen, kann dies das Vertrauen von Kunden, Partnern und Mitarbeitern belasten – auch wenn das Unternehmen selbst technisch nichts falsch gemacht hat.

Regulatorische Perspektive:
Mit der Weiterentwicklung des Schweizer Rechtsrahmens ist zu erwarten, dass Krypto-Zahlungslösungen stärker reguliert werden – insbesondere in Bezug auf Verwahrung, Risikomanagement und technische Sicherheit. Firmen, die hier früh sauber aufgestellt sind, werden gegenüber Auftraggebern und Behörden im Vorteil sein.

 

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Für KMU, Handwerks- und Baufirmen lassen sich aus der aktuellen Diskussion mehrere pragmatische Empfehlungen ableiten:

⚠️ Diversifikation der Zahlungsmittel: Krypto-Zahlungen, falls genutzt, nur als Ergänzung zu stabilen, klassischen Zahlungswegen (CHF, Banküberweisung, Karten etc.).

⚠️ Anbieter prüfen: Zahlungsdienstleister und Wallet-Lösungen gezielt danach auswählen, ob sie eine Roadmap in Richtung post-quantum-Sicherheit haben.

⚠️ Risikoprozesse definieren: Klare interne Regeln zur Höhe von Krypto-Beständen, zu Haltefristen und zur regelmässigen Umwandlung in Schweizer Franken.

⚠️ Transparente Kommunikation: Kunden offen darüber informieren, wie mit Krypto-Zahlungen umgegangen wird, welche Risiken bestehen und welche Schutzmassnahmen das Unternehmen ergreift.

 

Quellen (Auswahl, November 2025):

DL News: Bericht über Vitalik Buterins Rede an der Devconnect-Konferenz in Buenos Aires, inkl. Hinweis auf mögliche Quantenbedrohung bis 2028.

The Cryptonomist / U.Today / weitere Krypto-Medien zu Buterins Forderung nach einer Ethereum-Migration auf quantensichere Kryptografie bis spätestens 2028.

Schweizer Bundesrat: Medienmitteilung zur Konsultation „Federal Council moves forward with stablecoins and crypto“ vom 22. Oktober 2025. 

Schweizerische Bankiervereinigung (SBA): Expertenbericht „Stablecoins in Switzerland“ (April 2025) zur Rolle eines CHF-Stablecoins und den Anforderungen an Stabilität und Regulierung. 

Hintergrundberichte zur Positionierung der Schweiz als Krypto-Standort und zur Diskussion um Schweizer Stablecoins.

Fazit

Die Warnung von Vitalik Buterin ist kein abstraktes Zukunftsszenario, sondern eine zeitlich konkret benannte Herausforderung: Wenn Quantencomputer in den nächsten Jahren tatsächlich praktisch einsetzbar werden, stehen die heutigen Kryptosysteme unter Zugzwang.

Für die Schweiz – mit ihrer Rolle als „Crypto Nation“, mit geplanten CHF-Stablecoins und einem starken Finanzplatz – geht es darum, diese Entwicklung aktiv zu gestalten: durch klare Regulierung, robuste technische Standards und eine frühzeitige Orientierung an quantensicheren Verfahren.

Für Unternehmen in Bau und Handwerk bedeutet das: Innovation ja – aber mit einem klaren Blick auf Sicherheit, Regulierung und langfristige Stabilität. Wer Krypto-Zahlungen nutzt, sollte sie bewusst in eine Gesamtstrategie einbetten und nicht allein auf kurzfristige Trends setzen.

Alle Angaben, Bildquellen und Informationen auf handwerker.ch, deren Subdomains sowie zugehörigen Plattformen sind unverbindlich und ohne Gewähr. Änderungen, Irrtümer und abweichende Verfügbarkeiten bleiben jederzeit vorbehalten. Bildquellen & Urheberrechte: Bilder, Abbildungen, Firmenzeichen und Logos werden von den jeweiligen Unternehmen direkt oder indirekt öffentlich im digitalen Raum bereitgestellt oder stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen (z. B. Screenshots von Websites oder Social-Media-Präsenzen). Die Urheber- und Markenrechte verbleiben beim jeweiligen Rechteinhaber. Die Nutzung durch handwerker.ch dient ausschliesslich der redaktionellen Berichterstattung und Veranschaulichung – es besteht keine Kooperation oder Werbeabsicht, sofern nicht ausdrücklich angegeben. Technischer Hinweis: Zur Optimierung von Daten, Texten und Bildern setzen wir teilweise marktübliche Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI/AI) sowie AI Agents ein. Weiterführende Informationen (siehe Footer handwerker.ch): a) Transparenzbericht, b) Datenschutzerklärung, c) Impressum, d) Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Tags

Dein Betrieb noch nicht auf handwerker.ch? Jetzt gratis eintragen.

Sende uns Deine Registration, Deinen Änderungswunsch oder Deine Frage hier